Der Mythos ist zurück von seiner 12. Etappe und hat eine Menge Erlebnisse zu teilen und Geschichten zu erzählen. Aufgrund der persönlichen Kontakte unserer beiden Youngstars Jonas und Lukas war dem Gastgeber einiges daran gelegen, die hohe Messlatte, die bereits in anderen Bundesländern sich immer wieder übertraf, diesem historischen Aufeinandertreffen gemäß dem Rahmen auf ein ganz neues Niveau zu heben. Und was soll man sagen. Es war gigantisch.
Der Mythos trat am 15. Juni in den frühen Morgenstunden mit 3 Autos in 3 Reisegruppen die um die 6 Stunden, mit Pausen, dauernde Fahrt an. (Stift und Flussi waren bereits Freitag angereist) Reisegruppe Larz mit dem Strohmer, Jakob und Günther, sowie Gil an Bord, sowie Reisegruppe Harakiri mit Fahrer Max, dem fürstlichen Lennart, Coach Veit und Benny Bosse versuchten sich schon von Beginn an auf jeglicher Art dem Krüger-Trup (Fabi, Fabis Frau, Kutsche und dem Preißer) zu entziehen. Vincenzo versuchte alles um den Rückstand von 15 Minuten aufzuholen und schaffte im strömenden Regen die flüchtigen, die nur noch 3 Ausfahrten in Front waren, zu stellen. So dachte man. Nach nicht mal 2 Stunden Fahrt wollte man in Auto 1 plötzlich eine Kaffeepause machen. Unklar, aber jetzt konnten sie nicht mehr entkommen…
….wenn man nicht das falsche McDonalds angesteuert hätte, ohne dem Wissen, dass man sie längst überholt hat. Reisegruppe Larz und Heide fuhren jetzt in unterschiedlichen Zeitabständen los, um die Verwirrung komplett zu machen, während der Preißer erstmal den nächsten Getränkemarkt ansteuerte.
Später traf man zumindest RG Max zum gemeinsamen Essen in Crailsheim, an dem Auto 1 schon vorbeifuhr, weil man den Zeitpunkt der Pause abrupt vorzog. Herrlich diese Überraschungen. In Reutlingen angekommen verpasste Max fast eine Ausfahrt und verursachte um haaresbreite einen Auffahrunfall von Vinni. Als erst genannter zum Tanken von der Straße fuhr, erklang ein Hupkonzert der Erleichterung. In der Provinz angekommen, musste man nur noch auf die Blitzer aufpassen (dort stehen auf 10 km mehr Blitzer als der SV Lindenau 1848 e.V. Jahre alt ist), dann konnte es an die Spielvorbereitung gehen.
Auf dem Gelände des TG Gönningen 1919 e.V. traf man auf die Spielgemeinschaft Tsv Talheim / TSV Öschingen / TG Gönningen II. Der ehemalige Trainer dieser Auswahl seines ehemalig betreuten Nachwuchsjahrganges, erzählte uns seine Geschichte und die Beziehung nach Leipzig. So trat man als Jugendmannschaft bereits beim Nachbarn in Dölzig vor etlichen Jahren zum gegenseitigen Test an. Jetzt bedankte er sich bereits im Vorfeld, dass der Mythos nach all den Jahren diese Reise auf sich genommen hat, damit sich für den lieben Micha (so der Name des herzlichen Trainers) ein Kreis schließen konnte.
Lukas führte den Mythos auf den zugegeben durch Niederschläge viel zu durchnässten Boden aufs Feld. Nach der Wimpelübergabe und einem gemeinsamen Bild machten die Gastgeber unserem Gil das erste Geschenk. Ein Querpass vom Außenverteidiger blieb in der Mitte hängen und Gil musste nur noch am Hüter vorbei schieben. Die überraschende Führung. Das Spielgeschehen beherrschten die Gastgeber. Gute Spielanlagen, kontrollierter Spielaufbau, aber im Abschluss schlampig. Der Mythos stand gut, haderte mit kleineren Fehlern, erspielte sich 3 weitere Torchancen. Auf der Gegenseite machten die Öschinger und Co aus ihrer Überlegenheit heraus den Ausgleich. Flanke aus dem Halbfeld, Kopfballquerpass und in der Mitte geht Vinni nicht mit hoch, immerhin noch Jetlag, und es stand 1:1.
Nach der Pause der Mythos besser und kaum zu knacken für die Hausherren. Der 2. Durchgang keine 3 Minuten alt. Der Strohmer mit einem schnell ausgeführten Freistoß aus der eigenen Hälfte. Gil enteilt dem sich komplett verspekulierten Gegenspieler und trifft zur erneuten Führung. In der Folge die Dritte clever, gewann mehr Zweikämpfe als im ersten Durchgang mit einem bockstarken Lennart im Kasten, der jeden Angriff schon früh ablief. Generell schrieb unser Lennart seine eigene persönliche Geschichte weiter. Von Kiel nach Leipzig gekommen, traf er nicht nur beim Mythos durch Zufall mit Moritz Kossmann auf einen ehemaligen Mitspieler, sondern bei seiner ersten Deutschlandtouretappe auf seine in der Region wohnende Schwester. Ein tolles Aufeinandertreffen. Als die SG sich die Zähne am Mythos wund biss, enteilte erneut Gil seinem Gegenspieler, nachdem Max einen schönen langen Ball spielt. Nach einem Haken im Strafraum hieß es Elfmeter, den verwandelte Geburtstagskind Fabian Ranis zum 3:1. Gil traf danach noch den Pfosten, der die Gastgeber nochmal wachrüttelte. In der Schlussphase konnte man den entkräfteten Mythos nach einer tollen Freistoßvariante und einem Distanzschuss in den Knick 2 x überwinden.
Nach einem 3:3 Unentschieden trat man in einem freundschaftlichen Elfmeterschießen gegeneinander an. Hier konnte Thomas Kutzschebauch mit seinem letzten Ballkontakt seiner aktiven Laufbahn, wie einst Nico Wagner, mit einem Treffer das sportliche Geschehen beenden. Nach einer blonden Abkühlung und einem geilen Kabinenbild verlagerte sich das Geschehen auf den Sportplatz des TSV Öschingen.
Hier bereitete man den Gästen aus Leipzig ein Fest, dem es an nichts fehlte. Es gab nach einer Tour durch das vereinseigene Freibad frisch Gegrilltes, jede Menge Bier, neue, coole, aufgeschlossene Leute und Musik. (Später am Abend sogar mit überragenden Liveauftritten von „Ali“ Schneider, wo der Mythos in Reihe 1 sich nicht mehr unter Kontrolle hatte, den Preißens in Doppelperformance und „Let me entertain you“ von Leo mit einem halsbrecherischen Stagedive….Das war richtig krank….) Man tauschte sich aus, spielte Flunkyball und Beer-Pong mit gemischten Teams. Bei ersteren trafen Welten aufeinander. Hier hat man in Benny Bosse den Meister gefunden. Der hat einen Zug, meine Fresse. Die 3. Halbzeit ging an die Gastgeber aus Baden-Württemberg. Lennarts Hoch endete im grünen Rausch des Pfeffi .
Spät in der Nacht endete schließlich ein epischer Abend für die Leipziger in einem großen extra für den Anlass aufgestellten Zelt, auf Feldbetten die beide Kriege überlebt haben. Es war unglaublich. 10 wild durcheinander grunzende Leipziger und Lisa vertrieben hier jegliches Wild (Gelände war naturoffen). Der harte Kern versuchte halb 5 nochmal Mythos Dritte anzustimmen. Den Spielerfrauen gefiel das eher sekundär.
Am nächsten Morgen öffnete man zum Lied „Sound of Silence“ im idyllischen Öschingen das Zelt. Ein magischer Moment. Man tischte extra noch Frühstück auf. Micha brachte den Kaffee zum Sportplatz und man ging das Erlebte nochmal durch.
Wir können aktuell noch gar nicht richtig in Worte fassen, wie sehr wir euch danken möchten. Für diese Gastfreundschaft, dem ehrlich, offenen Umgang und dem Respekt. Zwei Mannschaften kamen hier zusammen. In den Farben getrennt, aber in der Sache vereint. Die Jungs vom TSV haben alles dafür getan, dass es dem Mythos an nichts fehlt. Mit einer Selbstverständlichkeit die überragend war. Danke dafür und danke für ein überragendes, unvergessliches Wochenende. Wir freuen uns auf einen Gegenbesuch.
#lindenauerjungs