Zum Abschluss der englischen Woche gastierte der TuS aus Leutzsch auf dem Charlottenhof. Für die Leutzscher war es bereits das 2. Derby binnen weniger Tage, nachdem man am Mittwoch etwas überraschend bei der Spielvereinigung mit 0:2 verloren hatte. Die Lindenauer hatten hingegen in der Woche mit 5:1 bei Lipsia II ihre Hausaufgaben erledigt und schienen somit im Vorfeld etwas besser für das Nachbarschaftsduell gerüstet zu sein…
Die Lindenauer legten los wie die Feuerwehr und erwischten einen Traumstart: einen langen Einwurf von Robert Pöschel verlängerte sein Bruder Peter Pöschel zum 1:0 für die Hausherren. Da war noch nicht mal eine Minute gespielt. Lindenau blieb gefährlich: sehenswerter Diagonalball von Robert Pöschel auf Herbst, welcher den Ball mustergültig mitnahm und sehenswert auf Peter Pöschel querlegte, der abgewichst zum 2:0 traf. Toller Angriff des Spitzenreiters! Nur eine Minute später bereits so etwas wie die Vorentscheidung: Oehlmann spielte zu Peter Pöschel und der Torjäger ließ die TuS-Abwehr ziemlich alt aussehen, traf nach tollem Dribbling zum 3:0. Ein lupenreiner Hattrick und das wohlgemerkt in der 19. Spielminute! Glück hatten die Leutzscher dann nach einem rüden Foul an der Mittellinie, als es statt einer gerechtfertigten roten Karte nur Gelb gab. Für Winderlich hätte das Foul durchaus anders ausgehen können, aber der Dauerläufer im Lindenauer Mittelfeld konnte weiterspielen. Nicht so ein Leutzscher, der wenig später verletzt ausgewechselt werden musste, nachdem er sich selbst bei einem Foul an Schlatt unglücklich verletzt hatte und sogar in die Notaufnahme musste. Gute Besserung an dieser Stelle! Bis auf die ein oder andere Halbchance kam fast nichts vom TuS. Stattdessen strich auf der Gegenseite eine Volleyverlängerung von Peter Pöschel denkbar knapp über die Querlatte und auch Herbst setzte den Ball aus Nahdistanz Zentimeter über das Aluminium. Zur Pause führten die 1848er komfortabel mit 3:0.
Nach dem Seitenwechsel hatte der Tabellenführer direkt die Großchance zum nächsten Tor, aber Schlatt traf eine präzise Flanke von Robert Pöschel freistehend mit dem Fuß nicht optimal und so ging der Ball am Tor vorbei. Rahali traf nach dynamischem Angriff nur die Querlatte, ehe erneut Peter Pöschel einen Fehler der Leutzscher Hintermannschaft eiskalt mit dem 4:0 bestrafte. Die Lindenauer ließen weitere gute Möglichkeiten durch Ratzlaff, Rahali, Morandi und Wiltzsch aus, so dass es am Ende beim 4:0 blieb, mit dem die Gäste insgesamt noch gut bedient waren, denn ihrerseits hatten die Leutzscher außer ein paar kleineren Möglichkeiten in 90 Minuten nicht eine 100%ige Torchance erspielt.
Fazit: Die Lindenauer „verputzten“ die Leutzscher in Person von Phantom Peter Pöschel frühzeitig. Am Ende stand ein klarer und ungefährdeter Sieg im insgesamt sehr fairen Derby. Wie TuS-Trainer Berger sein Team als bessere Mannschaft in diesem Spiel ausmachen konnte, bleibt sein Geheimnis. Die Lindenauer dürfte das jedenfalls herzlich wenig interessieren, denn bereits am kommenden Samstag steht bei Blau-Weiß II das nächste Punktspiel an und nach dem Spiel ist bekanntlich vor dem Spiel…
Lindenau: Sudarski – Wiltzsch, Bohle, Binner (55. Kampka), R.Pöschel – Herbst (46. Ratzlaff), Winderlich (66. Morandi), Stämpfli, Oehlmann (46. Ratzlaff) – Schlatt – P.Pöschel
Ohne Einsatz: Reher, Klemm, Müller-Schumann