Wer dachte, dass sich die Personalsorgen auf Lindenauer Seite mit Beginn des Herbstes etwas verringerten, der war „schief gewickelt“. Im Gegenteil: mit der Verletzung von Innenverteidiger Bretschneider am Donnerstag im Abschlusstraining fiel ein weiterer Abwehrspieler aus. Mit Abwehrchef Robert Pöschel (Urlaub), Bellstedt (langzeitabwesend), Müller-Schumann (Arbeit), Klemm, Morgenstern, Schäfer (alle verletzt). Zudem stand Schlatt’s Einsatz wegen einer Adduktoren-Reizung bis zuletzt auf der Kippe. Nicht die besten Vorzeichen auf Lindenauer Seite und Schwerstarbeit für’s Trainerteam…
Die Anreise gestaltete sich schon schwierig. Hunderte Autos blockierten den Weg zum Panitzscher Waldstadion. Europapokal? Nein, Trödelmarkt. Dennoch fanden sich gemäß Panitzscher Angabe immerhin 100 Zuschauer zu diesem Top-Spiel der Stadtliga ein, wovon auch viele aus Lindenau den Weg in den Leipziger Osten gefunden hatten. Beide Teams waren vor dieser Partie noch ungeschlagen und wollten ihre „weiße Weste“ natürlich behalten. Die als einer der Favoriten auf den Staffelsieg gehandelten Panitzscher waren nach 3 Unentschieden zum Start zuletzt zwar besser in Fahrt gekommen (2 Siege), aber gegen den überraschenden Tabellenführer der noch jungen Saison waren die Hausherren schon ein wenig unter Zugzwang. Die Lindenauer Personalsorgen waren auch den Panitzschern nicht verborgen geblieben und so war man auf die Aufstellung der 1848er gespannt, stellte aber respektvoll schonmal auf Vierer- statt der gewohnten Dreierkette um. Die Gäste präsentierten Torjäger und Kapitän Peter Pöschel diesmal als „Torverhinderer“ in der Innenverteidigung neben Wiltzsch, der aus dem Mittelfeld nach hinten rutschte. Rechts konnte Schlatt „grünes Licht“ geben und links debütierte der junge Wozniak aus der 2.Mannschaft.
Die Gäste begannen ordentlich und hatten gleich durch Gano die Riesenchance zur Führung, vergaben aber diese. Panitzsch traf auf der Gegenseite nur die Querlatte und auch Lindenau nutzte die nächste Möglichkeit durch Gano nicht, als der PaBo-Keeper gut parierte. Die Hausherren verzogen ihrerseits auf der Gegenseite knapp. Schreiber lief dann auf den Torwart zu, sah den mitgelaufenen Gano, aber seinen Querpass erbeutete der starke Schlussmann der Hausherren. Auf der anderen Seite klärte Wiltzsch mit „Monstertackling“ und verhinderte so den Rückstand für die Gäste. Diese hatten vor der Halbzeit ihre schwächste Phase im Spiel, retteten sich aber mit dem 0:0 in die Pause.
Dort wurde nachjustiert und die 2.Hälfte konnte beginnen. Lindenau jetzt „griffig“ und präsent. Die Defensive um Peter Pöschel stand sicher und nach vorn blieb man gefährlich. Nach einem Bilderbuchangriff über die rechte Seite drückte Elly Ogutu Siaya einen Querpass von Gano zur umjubelten Lindenauer Führung über die Linie. Wichtiger Treffer für die 1848er, die aber noch eine halbe Stunde zu gehen hatten. PaBo versuchte auf den Ausgleich zu drücken, blieb aber immer wieder in der Lindenauer Hintermannschaft hängen und lief in zahlreiche gefährliche Konter. Nach tollem Lauf über rechts von Schlatt hatte Schreiber die Chance zum 2:0, aber der PaBo-Torwart parierte reaktionsstark. Hinten machte Li-Keeper Felter einen Eckball „scharf“ als er unter Bedrängnis den Ball unglücklich Richtung kurzen Pfosten faustete und der Ball an der Querlatte landete, aber schlussendlich doch geklärt werden konnte. Vorn schoss Rodriguez Garcia zwar am Torwart vorbei, aber ein Verteidiger konnte den Ball noch vor der Linie klären. Die letzte Chance hatten auch die Gäste, aber beim 3 gegen 1 verlor Gano die Übersicht und schloss ab, statt querzulegen. Dann war es vollbracht: Abpfiff! Sieg! Jubel!
Fazit: Die Lindenauer meisterten diese schwierige Situation bravourös und zeigten ganz viel „Eier“. Leidenschaftlich kämpfte man um jeden Millimeter und verdiente sich so das notwendige Quäntchen Glück und besiegte den nächsten „Brocken“. Lohn ist weiterhin die Tabellenführung, wenn auch nur denkbar knapp aufgrund des besseren Torverhältnisses vor Nachbar TuS Leutzsch. Weitermachen, Lindenauer Jungs! Nächsten Sonntag geht es zur Lipsia-Reserve nach Eutritzsch. Ebenfalls keine leichte Aufgabe…