1.Herren: 6:3-Sieg gegen TuS – Derby-Wahnsinn mit Happy End

Was war das für ein Spiel? Im letzten Heimspiel des Kalenderjahres kamen die Zuschauer nochmal voll auf ihre Kosten und erlebten auf dem traditionsreichen Charlottenhof ein echtes Spektakel. Den Trainern dürften bei der Gefühlsachterbahn wohl dagegen einige Graue Haare gewachsen sein…

Koichiro Maekawa am Ball

Die Lindenauer hatten einiges aus dem schwachen Pokal-Auftritt (2:5) gutzumachen und begannen engagiert. Der TuS präsentierte sich hingegen äußerst zurückhaltend im ersten Durchgang. Die Führung durch sehenswerten Aufsetzer von Kapitän Peter Pöschel war folglich auch hochverdient, hatte aber nicht lange Bestand. Pöschel hatte die Chance auf das 2:0, aber stattdessen nutzte Leutzsch nach Lindenauer Stellungsfehler im Gegenzug die erste Möglichkeit zum 1:1. Erneut war es Peter Pöschel, der seine Vollstreckerfähigkeiten bewies und das 2:1 erzielte. Doch auch diesmal hielt die Führung für die Blau-Weißen nicht lange: erneut fast im Gegenzug glich der TuS nach Gewühl im Strafraum zum 2:2 aus und nahm das schmeichelhafte Unentschieden mit in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel stellten die Gäste um: der Ex-Lindenauer Blaas wurde ins Mittelfeld beordert um dort endlich Zugriff zu erhalten und die Lindenauer Überlegenheit zu beenden. Hinten dafür nun eine Dreier- statt einer Viererkette beim TuS, was sich noch als Leutzscher „Achillesferse“ herausstellen sollte. Zunächst fielen in der 2.Hälfte keine Tore, aber dann war wieder Peter Pöschel zur Stelle und erzielte nach Vorarbeit von Slaby mit einem Lupfer das 3:2. Der Leser ahnt es schon: auch diesmal kam der Leutzscher Ausgleich prompt. Aus abseitsverdächtiger Position egalisierte der TuS zum dritten Mal die Lindenauer Führung und hatte danach sogar die Chance das Spiel vollends auf den Kopf zu stellen, aber der Pfosten rettete für die 1848er und war soetwas wie das Startsignal für eine irre Schlussphase. Die Lindenauer drehten noch einmal auf und entschieden die Partie binnen weniger Minuten mit einem Kraftakt für sich.

Elly Ogutu Siaya köpft zum 4:3 ein.

Die Einleitung kam durch 2 Oldies: der 36jährige Binner bediente per Ecke den 37jährigen Elly Ogutu Siaya und der Lindenauer Publikumsliebling hämmert den Ball per Kopf mit ganz viel Willen ins Tor – 4:3. Das nächste Tor fiel erneut fast postwendend, aber diesmal auf der selben Seite. Der quirlige Oehlmann setzte sich rechts in Szene, wurde mustergültig bedient, legte blitzsauber quer und der „Mann des Tages“ Peter Pöschel

Peter Pöschel markiert das 5:3

netzte per Direktabnahme zum 5:3 ein. Und die Lindenauer hat noch nicht genug: Erneut ging die Post über rechts ab und es für die Gäste aus Leutzsch einfach etwas zu schnell. Das Tor zum 6:3 erzielte Außenverteidger Max Müller-Schumann und krönte damit eine irre Lindenauer Schlussphase, die den Hausherren verdientermaßen 3 Punkte sicherte. Abpfiff in einem Derby, dass als Tor-Spektakel in die Chronik eingeht. Lindenau revanchierte sich also für das Pokal-Aus in Leutzsch und zog in der Stadtliga-Tabelle am Lokalrivalen vorbei und belegt nun Platz 4. Derbysieger!

Fazit: Lindenau „vergoldete“ das 2:2 gegen Spitzenreiter LSV Südwest und baute die „Festung Charlottenhof“ aus. Als einziges Stadtliga-Team sind die 1848er daheim noch unbesiegt und belegen aktuell einen guten Platz im Verfolgerfeld des LSV. Am kommenden Wochenende geht es zu Eintracht-Süd auf die Südkampfbahn. Sollte das Spiel stattfinden, könnte Lindenau unter Umständen noch ein Stück klettern. Voraussetzung ist natürlich ein Sieg an der Raschwitzer Straße. Randnotitz: Lindenau ist für die Stadthallenmeisterschaft qualifiziert.

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