Am frühen Sonntagnachmittag gab es das zweite Ligaspiel der West-03-Frauen mit `48er-Unterstützung gegen die Favoriten von KSC1864/Räpitz. Nach dem 0:2 beim Tabellenvorletzten könnte man meinen, Schadensbegrenzung sei das Gebot der Stunde gewesen. Doch schnell wurde klar, dass heute die Punkte auf dem Manfred-von-Brauchitsch-Sportplatz, der mit dem berühmten Gullideckel, hart umkämpft würden.
Kapitänin Mandy organisierte ihre Abwehr mit Heike/Josi wieder gewohnt sicher, was gegen die weit aufgerückten Gäste schon in der ersten Halbzeit die Basis für einige schnelle Angriffe über Lisa und Elli war. Selina und Julia setzten die Gegnerinnen im Mittelfeld unter Druck, sodass die technisch starken Mädels aus dem Süden kein eigenes Spiel aufbauen konnten. Denise im Tor vereitelte einige Chancen, bei einem hohen Fernschuss zeigte sich dann aber, dass auch sie noch Erfahrungen sammeln muss – 0:1, und so ging es dann auch in die Pause.
Trainer Gerd stimmte die Truppe in der Kabine dann nochmal richtig auf die zweite Halbzeit ein, die blau-schwarz gekleideten waren heiß auf den Ausgleich, schossen nun aus allen Lagen auf das Gäste-Tor. Schließlich traf Elli zum verdienten 1:1 – ein wenig begünstigt durch die offensive Spielweise der Gäste-Hüterin. Historisch dieser Treffer gleich in doppelter Hinsicht: zum einen war es das erste Lindenauer Damen-Tor in einem Pflichtspiel, zum anderen traf Elli damit auch genau in das Tor, in das sie selbst vor einigen Monaten bei einem Benefiz-Turnier das allererste LiLa-Tor überhaupt schoss.
KSC/Räpitz wurde spätestens jetzt nervös, auch die für Lisa eingewechselte Sylvia gab alles und zeigte ein enormes Laufpensum. Nachdem die frisch eingewechselte Peggy, die nach ihrer Arbeit erst zur Pause einsatzbereit war, gleich das 2:1 nachlegte, wurde auch der Jubel der West-Fans immer lauter. Kurz vor Schluss gab es nochmal einen Ansturm der Favoritinnen, doch nach 70 Minuten stand fest: der erste Dreier des Jahres ist da! Dieser wurde dann ausgiebig mit Sektdusche gefeiert, die bunte Mischung aus den erfahrenen West’lern, den einsatzwilligen LiLas und Julia aus Schleußig hat sich das auch redlich verdient! Dank gilt auch Diana, die nach ihrem Einsatz gestern heute nicht zum Zug kam, sowie Jaana, die ihren Mädels von der Seitenlinie beistand.
Ein besonderes Lob geht an Elli und Selina, die schon am Tag zuvor beim LiLa-Testspiel gegen Droyßig praktisch durchgespielten, sich das heute aber nicht anmerken ließen.
Björn Mencfeld