Knapp 200 Zuschauer (offiziell 99) lockte das Lindenauer Derby auf den Charlottenhof. Diese erlebten ein unterhaltsames Spiel, welches am Ende keinen Sieger fand. Eine schwere Verletzung (Knie) bei den Gästen überschattete das Spiel kurz vor dem Seitenwechsel. Wir wünschen dem Spieler möglichst schnelle Genesung und alles Gute.
Von Beginn an traten die Gäste von der Spielvereinigung mutig auf und suchten die Zweikämpfe. Zu großen Torchancen kamen die Roten im ersten Durchgang allerdings kaum. Die wenigen Hochkaräter hatten die Hausherren auf der anderen Seite durch Wiltzsch, Bretschneider und Peter Pöschel. Nach längerer Verletzungsunterbrechung wegen eingangs beschriebener Knieverletzung bei den Gästen erzielte Adulai Gano fast mit dem Pausenpfiff das 1:0 für die 1848er.
Wer dachte, dass dieses Tor dem Tabellenführer nun die nötige Sicherheit geben würde, sah sich getäuscht. Nach unnötigem Freistoß glichen die Gäste per Abstauber aus und die Partie wurde nun vollends vogelwild. Angepeitscht von den lautstarken Anhängern, die wie schon die MoGoNo-Fans im letzten Heimspiel für ein gefühltes Auswärtsspiel der Hausherren sorgten, kämpften die Gäste um jeden Zentimeter auf dem Lindenauer Kunstrasen. Der Lohn war die Führung in der 72. Minute. Am Mittelkreis taumelte Abwehrchef Bohle nach einem Zusammenprall benommen umher und die Gäste nutzten die Verwirrung gnadenlos aus. Der insgesamt gute Schiedsrichter Martin räumte anschließend ein, dass er die Szene falsch eingeschätzt hatte und eine Unterbrechung wohl angebracht gewesen wäre. Sei es drum. Zwei Szenen sorgten in der 2.Hälfte noch für etwas Hektik: auf der einen Seite forderte die Spielvereinigung Elfmeter und auf der anderen Seite spielte der Gästekeeper weit vor dem Strafraum den Ball mit der Hand. Beide Szenen blieben ungeahndet und somit folgenlos. Nachdem Sudarski auf Lindenauer Seite das 1:3 verhinderte, markierte David Kampka auf der Gegenseite mit herrlichem Sonntagsschuss das 2:2. Danach wollten beide Teams noch den „Lucky Punch“, wobei die Hausherren durch Peter Pöschel und Stämpfli die besten Möglichkeiten hatten. Am Ende blieb es beim 2:2, was unterm Strich auch als gerecht zu bewerten war.
Fazit: Lindenau spielt zum dritten Mal in Folge unentschieden. Die 1848er bleiben damit zwar als einziges Team der Liga weiter unbesiegt, verlieren aber aufgrund des schlechteren Torverhältnisses die Tabellenführung an die Chemie-Reserve und befinden sich im Herbst des Jahres auf der Suche nach der verlorengegangenen Form. Am Samstag geht es nach Schkeuditz zur Eintracht. Auch die Schkeuditzer führten die Tabelle mal an, verloren aber zuletzt gar viermal in Folge. Wer beendet also im Walter-Lutze-Stadion seine Negativserie und findet zurück in die Erfolgsspur?
Lindenau: Sudarski – Kampka, Bohle, Bretschneider, Klemm (77. Gerber) – Ungureanu, Stämpfli, Wiltzsch (77. Oehlmann), Gano – Leetz (86. van Hooff) – P.Pöschel
Ohne Einsatz: Morandi