Aus Lindenauer Sicht gab es schon bessere Vorzeichen vor einem Derby gegen den TuS. Während die Lindenauer noch den späten Ausgleich in Eutritzsch und damit das 7. Ligaspiel in Folge ohne Sieg zu verdauen hatten, kamen die Leutzscher mit der Empfehlung eines 3:1-Sieges gegen den souveränen und bis dato ungeschlagenen Spitzenreiter Tapfer auf den Charlottenhof.
Die erste Halbzeit gestaltete sich holprig. Beide Mannschaften konnten dem Spiel nicht ihren Stempel aufdrücken und so spielte sich vieles zwischen den Strafräumen ab. Zudem merkte man den Lindenauern in einigen Situationen die Erfolglosigkeit der letzten Wochen und das dadurch fehlende Selbstvertrauen an. Lindenau hatte die beste Möglichkeit durch Pöschel, der den Ball aber freistehend vor TuS-Keeper Eck nicht platzieren konnte und so an diesem scheiterte. Beide Mannschaften mussten dann bereits im ersten Durchgang wechseln, als sich mit Kahle (TuS) und Pöschel (SVL) zwei Torjäger frühzeitig verletzten. Fünf Minuten vor der Pause dann die Leutzscher Führung: die Lindenauer machen zu wenig Druck auf den Flankespieler und bekommen den Ball im Anschluss nicht aus der Gefahrenzone, so dass der Ex-Lindenauer Blaas zum 0:1 trifft.
Auf der Gegenseite wird Schreiber im Strafraum gefoult und es gibt folgerichtig Elfmeter. Youngster Slaby schnappt sich das Leder, scheiterte aber am Leutzscher Schlussmann. Zur Pause blieb es somit beim 0:1.
Offensichtlich hatten die Hausherren die ersten 45 Minuten in der Kabine gut aufgearbeitet und die richtige Marschroute für die zweite Halbzeit gefunden, denn die Lindenauer kamen hellwach aus der Kabine. Von Beginn an machten die 1848er nun Druck und wollten mit aller Macht den Ausgleich. Nach Querpass von Morgenstern verpasste Schreiber noch knapp, aber das sollte sich ändern…
Nach 5 gespielten Minuten im zweiten Abschnitt zog Ken Schreiber vom Strafraum ab und sein Ball wurde unhaltbar zum 1:1 abgefälscht. Lindenau war zurück im Spiel. Strobel bediente dann erneut Ken Schreiber mit feinem Pass und dieser schob überlegt zum 2:1 ein. Lindenauer Jubel, aber das Spiel war natürlich noch lange nicht vorbei. Der TuS versuchte alles nach vorn zu werfen, brachte aber außer zahlreicher Ecken gegen die vielbeinige Lindenauer Abwehr wenig zustande. Falls doch mal ein Ball Richtung Lindenauer Gehäuse kam, war der stets sichere Böttcher da und entschärfte das Geschehen. Für die Hausherren ergaben sich nun natürlich Räume für Konter. Nach katastrophalem Stellungsfehler der Leutzscher Hintermannschaft war erneut Ken Schreiber enteilt und behielt abermals die Ruhe und vollendete sehenswert zum 3:1-Endstand. Ganz nebenbei bedeutete dies einen sogenannten „lupenreinen“ Hattrick.
Auch die vierminütige Nachspielzeit überstanden die Lindenauer schadlos und so folgte dem Abpfiff ausgelassener Jubel der Hausherren und man hörte einige Steine von diversen Herzen plumpsen…
Fazit: Auch wenn die Erfolgserlebnisse in den letzten Wochen ausblieben, hat diese Mannschaft bewiesen, dass sie etwas besonderes ist. Statt Schuldzuweisungen und Selbstzerfleischung haben alle an einem Strang gezogen und mit guter Trainingsbeteiligung weitergearbeitet. Auch heute gab es zunächst den einen oder anderen Nackenschlag, welche aber auf beeindruckende Art und Weise weggesteckt wurden. Respekt!
Nun muss gegen Brehmer mit eben soviel Einsatz und Konzentration der nächste Dreier errungen werden, damit man sich nach hinten etwas Luft verschaffen kann. Auf geht’s!