Dass der LSC eine schwere Aufgabe werden würde, war den Lindenauern klar. Zu sehr hatte der Aufsteiger im Vorjahr die Stadtklasse dominiert. Da konnte auch der etwas holprige Start in der Stadtliga nicht drüber hinwegtäuschen.
Lindenau musste erneut einiges an Stammpersonal ersetzen und bot die gleiche Startformation wie im MoGoNo-Spiel auf. Der LSC begann offensiv, offenbarte aber zunächst große Schwächen in der Defensive. Eine solche nutzte Ken Schreiber zur schnellen Führung für die Gäste. Zusätzliche Sicherheit brachte das Tor allerdings nicht für die Gäste – im Gegenteil: der LSC wurde immer stärker und setzte mit hoher Laufbereitschaft und knallhartem Pressing den Tabellenführer immer mehr unter Druck. Im Mittelfeld hielt man diesem nicht Stand und so fiel nach einer Nachlässigkeit der hochverdiente Ausgleich per Kopf. Der LSC wollte mehr, hatte aber hinten immer noch mit seiner Anfälligkeit zu kämpfen. Nachdem der herausgeeilte LSC-Keeper gegen Schreiber zunächst noch sauber klären konnte, wehrte er Binner’s Nachschuss mehrere Meter vor dem Strafraum über Kopf mit beiden Armen ab. Der insgesamt gut agierende Schiedsrichter Thomas Becker zeigte folgerichtig Rot. Da half auch nicht das lautstarke Monieren der LSC-Bank. Ein Feldspieler ersetzte den Schlussmann und fortan spielte der LSC in Unterzahl. Zur Pause blieb es beim 1:1.
Wer nach dem Seitenwechsel in Überzahl stärker werdende Gäste erwartet hatte, sah sich getäuscht. 10 LSCer machten da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten und spielten weiter mutig nach vorn. Die Umstellungen auf Lindenauer Seite fruchteten überhaupt nicht und so erzielte die Heimmannschaft völlig verdient das 2:1. Schreiber hatte dann die Chance zum 2:2, scheiterte aber. Stattdessen schraubte der LSC das Ergebnis auf 3:1 hoch und alle Messen schienen gesungen. 1848-Keeper scharch verhinderte dann mit einigen tollen Paraden gar schlimmeres und hielt sein Team noch halbwegs im Spiel. Abwehrchef Robert Pöschel der inzwischen weiter nach vorn beordert worden war, verkürzte nochmal mit sehenswerter Direktabnahme auf 2:3, aber es blieb bei der verdienten Niederlage für die Lindenauer.
Fazit: Lindenau hatte heute wahrlich keinen guten Tag, während der LSC sein Potenzial vollends ausschöpfte und völlig verdient siegte. Zu viele Spieler kamen heute nicht an ihre Leistungsgrenze und blieben deutlich darunter. Die überraschende Tabellenführung ist genau so schnell wieder weg, wie sie gekommen war. Am nächsten Wochenende wartet mit TuS Leutzsch der nächste Brocken im Stadtpokal auf die Lindenauer, ehe es wieder in der Liga um Punkte geht. Dass man wieder eine andere Leistung zeigen muss, ist jedem klar, wenn man siegen will…