Nach dem knappen Sieg gegen Engelsdorf wollten die Lindenauer in Stötteritz wieder überzeugender auftreten und den nächsten Sieg einfahren. In der Vergangenheit waren Spiele im Südost-Stadion meist enge „Kisten“ und so war man gespannt, ob der Tabellenführer beim SSV liefern würde…
Die Gäste begannen dominant und ließen den Ball trotz schwieriger Platzverhältnisse von Beginn an laufen. Stötteritz stand tief und lauerte auf Konter. Nach eben solch einem Konter hatten die Hausherren ihre beste Möglichkeit: nach langem Ball setzte sich der Stürmer im Luftkopf zumindest am Rande der Legalität gegen Kampka durch und lupfte knapp am Tor vorbei. Auf der Gegenseite prüfte Peter Pöschel den Keeper mit einem Flachschuss, welchen dieser aufmerksam parierte. Nach Foul an Peter Pöschel im Sechzehner nahm der Schiedsrichter den Vorteil zurück und pfiff ein Foul außerhalb des Strafraumes für die Lindenauer. Unglücklich, aber auf der Gegenseite wertete der Unparteiische dann einen äußerst robusten Körpereinsatz im Strafraum nicht als elfmeterwürdig – ausgleichende Gerechtigkeit. Die Gäste gingen dann nach einer Ecke mit 1:0 in Führung: David Kampka drückte eine Oehlmann-Ecke aus Nahdistanz über die Linie. Die Lindenauer spielten weiter mutig nach vorn und ließen Ball und Gegner laufen. Das 0:2 erzielte dann Kapitän Peter Pöschel mit einem sehenswerten Schuss aus 25 Metern, den der Stötteritzer Schlussmann zwar noch mit den Fingern berührte, aber nicht mehr entscheidend ablenken konnte. Zur Pause führten die 1848er also mit 2:0 im Südost-Stadion.
Nach dem Seitenwechsel blieben die Gäste dominant und hatten gute Möglichkeiten für weitere Tore. Oehlmann verzog knapp und Peter Pöschel scheiterte nach schönem Spielzug an der Querlatte. So musste ein Stötteritzer für das 0:3 herhalten: einen lehrbuchreifen Angriff der Gäste über rechts drückte ein Verteidiger vor dem einschussbereiten Oehlmann per Eigentor über die Linie.
Die Hausherren kamen dann unter gütiger Mithilfe des Schiedsrichtergespanns zum Anschlusstreffer. 1848-Torwart Kasel blieb nach einer Kollision mit einem Stötteritzer Angreifer benommen und im Gesicht blutend liegen, so dass die Hausherren den Ball ins verwaiste Tor zum 1:3 beförderten. Da änderte auch die Aussage des Stürmers „Ich habe ihn voll mit den Stollen im Gesicht getroffen.“ nichts daran. Der Unparteiische blieb gnadenlos und der Treffer zählte. Sei es drum. Torwart Kasel konnte nach mehrminütiger Behandlung weitermachen, was wohl das wichtigste in diesem Moment war. Stötteritz wachte nun noch mal auf und wollte einen weiteren Treffer, aber es fehlten letztlich die Mittel den Tabellenführer nochmal ernsthaft in Gefahr zu bringen und so blieb es beim völlig verdienten 3:1-Auswärtssieg der Lindenauer.
Fazit: Die Mannschaft setzte heute sehr viel der geforderten Marschroute um. Erneut wurden die personellen Ausfälle hervorragend kompensiert unter anderem durch „Methusalem“ Jens Anderssohn, der mit 41 Jahren zu seinem ersten Saisoneinsatz kam. Spielerisch war das gezeigte über weite Strecken überzeugend. Lediglich am Abschluss muss nach wie vor noch etwas gefeilt werden.
Aufstellung: Kasel – Schlatt, Kampka, R.Pöschel, Klemm – Gerber (65. Wilhelm), Winderlich, Oehlmann, Ungureanu (71. Ogutu Siaya) – Stämpfli – P.Pöschel (75. Anderssohn)