Nun ist es also geschehen: nach 20 Pflichtspielen in dieser Saison mit 16 Siegen und 4 Unentschieden hat es die Lindenauer erstmals erwischt. Im Spitzenspiel in Schleußig unterlag man am Ende verdient mit 2:4 und wurde damit in der laufenden Saison erstmals bezwungen…
Die Schleußiger hatten im Topspiel taktisch umgestellt und sich deutlich defensiver als gewöhnlich aufgestellt. Auf keinen Fall wollte man wie im Hinspiel beim 1:5 unter die Räder kommen. Ohnehin ist der SVS auf dem heimischen Kunstrasen ein anderes Kaliber als in Auswärtsspielen und so wussten die Lindenauer um die Schwere der Aufgabe…
Der Tabellenführer begann spielerisch überlegen, hatte von Beginn mehr Ballbesitz. Vor dem Schleußiger Tor ließ man allerdings die Zielstrebigkeit vermissen. Mehrfach hatte man nach Kopfbällen von Schlatt, Wiltzsch, Kampka und Bohle die Chance zur Führung, ließ diese aber allesamt ungenutzt. Zudem rollte ein Ball quasi auf der Torlinie an 4 Lindenauer Spielern vorbei. Ihn über die Linie zu drücken vermochte keiner…
Auf der Gegenseite zeigten sie Hausherren wie man es besser macht: Flanke aus dem Halbfeld, die Lindenauer Defensive links nicht bissig genug und schon landete der Kopfball zum 1:0 für den SVS im Netz. Es kam noch schlimmer für die 1848er, denn nach erneuter Unaufmerksamkeit im Defensivverbund erhöhten die Hausherren auf 2:0, die zuvor mit sehenswertem Lattentreffer bereits ihr Gefährlichkeit untermauerten. Nach Foulelfmeter war sogar das 3:0 vor der Halbzeit möglich, aber Sudarski parierte den Strafstoß glänzend. So ging es für die Gäste aus Lindenau mit einem 0:2-Rückstand zum Pausentee.
Nach Wiederanpfiff drückten die Gäste auf den Anschluss und Schleußig wurde tief in die eigene Hälfte gedrückt, blieb aber bei den wenigen Gegenstößen stets gefährlich. Breithaupt verfehlte den Winkel dann mit schönem Schuss nur knapp. Wenig später blockte der Schleußiger Abwehrchef dann einen Pöschel-Schuss aus Nahdistanz mit einem Monstertackling und verhinderte den frühen Anschlusstreffer. Ebenfalls Pöschel verzog dann eine Direktabnahme aus Nahdistanz, aus welcher im direkten Gegenzug das 0:3 fiel. Peter Pöschel verkürzte nochmal auf 1:3 und Lindenau versuchte alles, aber es fehlte die letzte Durchschlagskraft und die Hausherren verteidigten mit Leidenschaft und auch dem nötigen Glück. Vorn blieben sie gefährlich erhöhten gar auf 4:1. Eine Lehrstunde für die Gäste in Sachen gnadenloser Effektivität. Nachdem Sudarski gar das 1:5 verhindert hatte, verkürzte Peter Pöschel noch zum 2:4-Endstand. Kurz zuvor hatte Leetz den Ball aus 3 Metern nur ans Außennetz gesetzt statt ins Tor. Zudem entschärfte der Schleußig-Keeper einen tollen Distanzschuss von Schlatt sehenswert.
Randnotiz: als „Bonbon“ holten sich einige Lindenauer noch ein „Knöllchen“ für Falschparken ab. Hier muss man sagen, ist die Parkplatzsituation für Gästemannschaften, ähnlich wie bei LVB, eine absolute Zumutung. Da sollte man nach Lösungen suchen…
Fazit: Am Ende setzte es für die Lindenauer völlig verdient die erste Saisonniederlage. Dabei spielten die Gäste ansehnlich nach vorn und verfügten ohne Frage über die bessere Spielanlage, aber in den entscheidenden Punkten lagen die Hausherren vorn. Vor dem Tor waren die Schleußiger schlichtweg besser und verteidigten konzentrierter und leidenschaftlicher. Die sonst so sattelfeste Lindenauer Hintermannschaft war zudem an diesem Tag löchrig wie ein Schweizer Käse. Nun heißt es „Mund abputzen“, gut trainieren und gegen Großpösna wieder mit Leistung glänzen…
Lindenau: Sudarski – Wiltzsch, Bohle, Van Hooff, Kampka (46. Leetz) – Breithaupt (66. Rahali), Winderlich, Stämpfli, Oehlmann (87. Amer) – Morandi (46. P.Pöschel) – Schlatt
Ohne Einsatz: Klemm, Müller-Schumann