In K.O.-Spielen muss am Ende alles passen, wenn man erfolgreich sein will. Erst recht, wenn diese quasi im Turniermodus gespielt werden, wie aktuell nach dem Corona-Restart. Letztlich standen die Vorzeichen für die Lindenauer, vor allem personell (mal wieder) nicht besonders günstig. Schlatt hatte die Corona-Impfung über Nacht aus der Bahn geworfen, Klemm fehlte mit Verletzung aus dem Lok-Spiel und einige weitere Spieler (u.a. Müller-Schumann, Ogutu Siaya) fehlten in dieser Achtelfinalpartie. So rückte der nach vielen Jahren scheidende Ken Schreiber nochmal in den Kader, obwohl er im Jahr 2021 quasi nicht trainiert hatte. Bei der Erwärmung verletzte sich auch noch Bretschneider, so dass dem Trainerteam die Sorgenfalten deutlich anzusehen waren.
Lindenau begann dennoch stark und hatte in der Anfangsviertelstunde zahlreiche Chancen. Vor allem Robert Pöschel’s Diagonalbälle auf Rahali sorgten für viel Gefahr. Die Lindenauer ließen aber zunächst zu viel liegen: Peter Pöschel scheiterte nach Querpass von Pitsch am Keeper und Wiltzsch köpfte freistehend aus Nahdistanz deutlich drüber. Das 1:0 erzielte der auffälligste Lindenauer Mohamed Rahali nach erneutem Diagonalball von R.Pöschel und toller Mitnahme. Die Führung für die Hausherren war zu diesem Zeitpunkt hochverdient. Doch nach der Trinkpause bei tropischen Temperaturen ließen die Lindenauer vor der Pause stetig nach und PaBo wurde immer stärker. Zunächst hatten die Lindenauer noch Glück und die Panitzscher ließen einige gute Möglichkeiten liegen. Kurz vor der Pause gab es dann einen aus Lindenauer Sicht völlig unnötigen Freistoß etwa 20 Meter vorm Tor, den PaBo zum absolut verdienten und längst überfälligen 1:1 in die Maschen haute. Die Lindenauer hatten regelrecht darum gebettelt und so war die Führung dahin und das Spiel zum Pausentee „genullt“.
Nach der Pause ging das Spiel zunächst etwas ruhiger und ausgeglichener weiter und die 1848er nahmen nun wieder aktiver am Spielgeschehen teil. Eine Schlüsselszene war dann sicherlich der Platzverweis für Keeper Felter, der den Ball kurz vor dem Strafraum mit der Hand spielte. Hier gingen die Meinung nach Spielende auseinander, aber für den Autor war die Entscheidung absolut vertretbar. Lindenau nun also in Unterzahl und Bretschneider musste zu allem Überfluss verletzt raus. Wenn es läuft, dann läuft es…
Nach Fehlpass von Wiltzsch kam PaBo zu einer Ecke, welche die Gäste zur Führung nutzten. Lindenau wechselte offensiv: Garcia Rodriguez und Schreiber kamen. Das Tor machten aber erneut die Gäste und markierten mit dem 1:3 und einem Mann mehr quasi die Vorentscheidung.
Gano sah auf Lindenauer Seite Gelb-Rot nach wiederholtem Foulspiel und trotz doppelter Unterzahl kamen die Blau-Weißen nochmal ran. Rahali war nach tollem Lauf im Sechzehner gefoult worden und Nico Oehlmann verwandelte den fälligen Strafstoß sicher. Die Hoffnung keimte nur ganz kurz, denn quasi im Gegenzug bereiteten Peter Pöschel und Keeper Reher in Slapstick-Manier den K.O. quasi selbst vor. Das 2:4 war der Schlusspunkt in dieser Partie und gleichzeitig das Aus für die Hausherren.
Fazit: Glückwunsch an PaBo zum unterm Strich verdienten Sieg. Bei den Lindenauern kam heute einfach zu viel zusammen, was gegen ein weiterkommen sprach. Zudem sorgte man mit groben Schnitzern quasi selbst für die Niederlage. Nun beginnt die Vorbereitung auf die neue Saison, in der man die gute Spielzeit vor dem Abbruch bestätigen möchte.