Am 10.Spieltag der Stadtliga gastierten die viertplatzierten Gäste von der SG Olympia auf dem Charlottenhof, welche bisher eine gute Saison spielen. Die Lindenauer waren in den letzten Spielen nicht mehr so überzeugend wie zu Beginn der Spielzeit und folglich auf der Suche nach ihrer Form. Bei tollem Wetter war alles für ein unterhaltsames Stadtliga-Spitzenspiel angerichtet.
Die Lindenauer begannen zunächst ordentlich und hatten durch Rahali nach schönem Spielzug über links die Chance zur Führung. Der Rückkehrer wurde aber noch vom starken Olympia-Innenverteidiger noch entscheidend geblockt, so dass der Ball knapp am Pfosten zur Ecke vorbeiging. Eine frühe Verletzung an der Wade von Siaya zwang die 1848er zum frühen Wechsel: Gerber kam für den gebürtigen Kenianer. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit wurden nun die Gäste immer stärker. Olympia wirkte bissiger, spritziger und vor allem wacher. Nach langem Ball klärte zunächst Müller-Schumann per Kopf, aber im Mittelfeld hatten die Hausherren in dieser Phase einmal mehr keinen Zugriff auf Ball und Gegner und so landete das Leder bei Olympia und im Anschluss per Sonntagsschuss im Tor der 1848er. 1:0 für die Gäste und das absolut verdient, obwohl beide Teams ehrlicherweise kaum Torchancen besaßen. Auch die Gäste mussten nach der Führung verletzungsbedingt früh wechseln. Zur Halbzeit blieb es beim 0:1-Rückstand der Hausherren.
Eine energische Kabinenpredigt später ging es weiter und die Hausherren wirkten nun wie ausgewechselt. Vom Olympia-Pressing der ersten 45 Minuten war nun nichts mehr zu sehen. Stattdessen drückten die 1848er nun die Gäste in deren Hälfte und drängten mit viel Willen und Leidenschaft auf den Ausgleich. Der lag mehrfach in der Luft, ließ aber zunächst noch auf sich warten. Robert Pöschel jagte nach einer Ecke per Kopf über das Tor und Rahali scheiterte nach toller Aktion am starken Olympia-Keeper. Das 1:1 erzielte denn Johannes Gerber nachdem Wiltzsch nach tollem Spielzug aufmerksam durchgelassen hatte. Der Ausgleich war ohne Frage hochverdient und die Hausherren spürten dass hier mehr drin war, da die Olympioniken sichtlich angeknocked wirkten. Dennoch blieben die Gäste bei langen Bällen gegen die hoch aufgerückten Lindenauer gefährlich. Ein Kopfball aus Nahdistanz übers Tor und ein parierter Flachschuss aus Nahdistanz hätten das Spiel noch auf den Kopf stellen können. Zudem versuchten die Gäste immer wieder das Spiel langsam zu machen, schrien, fielen und spielten auf Zeit. Nervig, ohne Frage. Es sei angemerkt, dass Lindenau der mehrmalige Fairplay-Sieger und auch aktuell der Führende in der Fairplay-Wertung der Stadtliga ist. Der quirlige Ungureanu und Wiltzsch hatten noch gute Möglichkeiten für die Lindenauer, aber es blieb am Ende beim 1:1, was letztlich aufgrund einer völlig verschlafenen 1.Hälfte in Ordnung ging.
Fazit: Zwei Halbzeiten wie Tag und Nacht. Die Lindenauer müssen sich fragen, wie man eine Halbzeit so verschlafen kann wie die erste. Was in der Mannschaft steckt, zeigte sie mit dem Comeback nach dem Pausentee. Da war alles drin, was den Fußball ausmacht: Leidenschaft, Tempo, Spielfreude und Wille. So muss man kommende Woche über 90 Minuten in Eutritzsch auftreten, dann dürfte das kleine Formtief endgültig überwunden sein…
Aufstellung: Kasel – Schlatt, Müller-Schumann, R.Pöschel, Klemm (78. Ungureanu) – Rahali, Wiltzsch, Winderlich, Stämpfli – Oehlmann – Siaya (22. Gerber)
Ohne Einsatz: Reher, Bretschneider, Dolmatov-Kriuher, P.Pöschel