Die Angst vor einer Niederlage im Wiederholungsspiel muss groß bei den Chemikern gewesen sein. Anders ist es nicht zu erklären, dass die 2.Mannschaft so enorm mit Spielern aus dem Oberliga-Kader verstärkt wurde. Die Lindenauer plagten derweil große Personalsorgen: die Anzahl der wegen Krankheit, Verletzung oder Urlaub fehlenden Spieler ging in den zweistelligen Bereich. So musste unter anderem Torjäger Ken Schreiber mit Schweinegrippe passen. Alles andere als gute Vorzeichen…
Vor ca. 150 Zuschauern zeigte „der Rest von Lindenau“ trotzdem eine couragierte Leistung und bot dem haushohen Favoriten Paroli. Für Böttcher (Knie) stand erstmals Kevin Beth im Tor, der im Vorjahr noch bei den Junioren das Chemie-Gehäuse hütete. Der Youngster machte seine Sache ordentlich, war bei einem gefährlichen Distanzschuss in der Anfangsphase sofort auf dem Posten. Vorn hätte Gerber nach feinem Rückpass von Delic die „Gäste“ (auf eigenem Platz) fast in Führung gebracht, aber sein Schuss ging Zentimeter über die Latte.
Chemie hatte natürlich viel Ballbesitz, war optisch überlegen, aber die Lindenauer verteidigten stark und traten als geschlossene Einheit auf. Der Lohn war ein 0:0 zur Pause.
Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild. Chemie klar tonangebend, aber eben auch ideenlos. Und wenn es mal brenzlig wurde, war ein Lindenauer Bein da oder Keeper Beth zur Stelle. Um so ärgerlicher, dass man 10 Minuten vor Abpfiff bei einem Einwurf unaufmerksam war und Kirstein das Tor des Tages für die Chemiker markierte. Schiedsrichter Groß pfiff auf die Sekunde ohne jede Nachspielzeit ab und so gingen die 3 Punkte nach Leutzsch.
Fazit: Die Lindenauer lieferten ohne wichtige Stammspieler einen großen Kampf und wurden fast dafür belohnt. Die Einstellung der Blau-Weißen war beeindruckend und richtungsweisend für die Rückrunde. Diese beginnt am kommenden Wochenende. Gegner ist dann erneut Chemie II. Dann sicher in anderer Formation…