Alles anderen Sonntagsspiele fielen dem Wetter zum Opfer und am Samstag fanden lediglich 2 Partien in Leipzig’s höchster Spielklasse statt. Das Stadtliga-Spitzenspiel auf dem Charlottenhof zwischen Spitzenreiter SV Lindenau 1848 und dem Tabellendritten BSG Chemie Leipzig II konnte hingegen stattfinden, wenn auch unter schwierigen Bedingungen…
Offiziell 170 Zuschauer sollten ihr Kommen nicht bereuen, denn sie sahen flotte und unterhaltsame 90 Minuten auf dem Lindenauer Kunstrasen. Dieser war durch den langen Regen unter der Woche und den am Freitag einsetzenden Frost unter der Plastikgrasnarbe ordentlich durchgefroren und glich eher einer Eisbahn. Grenzwertige Bedingungen, mit denen die Hausherren sich aber zunächst besser arrangierten als die Gäste und die 1.Halbzeit fest im Griff hatten. Die taktischen Umstellungen innerhalb des Teams fruchteten und gingen voll auf. Die Lindenauer präsentierten sich mit einer geschlossenen und reifen Teamleistung. Der Lohn war das 1:0 in der 17.Spielminute durch Kapitän Peter Pöschel, der den Ball aus 20 Metern über den zu weit vor seinem Tor stehenden Chemie-Keeper zur vielumjubelten Führung ins Tor schoss. Chemie tauchte nur einmal richtig gefährlich über ihre rechte Seite vor dem Lindenauer Tor auf, aber Lindenau-Schlussmann Sudarski war im eins gegen eins auf dem Posten und sicherte die knappe Führung. Ansonsten blieb bei den bemühten Gästen vieles Stückwerk. Auf der Gegenseite erhöhten die Lindenauer nach einer Leetz-Ecke auf 2:0: Innenverteidiger Julian Bretschneider wuchtete das Leder zum 2:0 in die Maschen und besorgte damit gleichzeitig den Halbzeitstand.
Die Chemiker stellten zur Pause von Vierer- auf Dreierkette um. Den 2-Tore-Rückstand wollten die Grün-Weißen keineswegs kampflos hinnehmen und kamen nun in der Offensive besser ins Spiel. Lindenau blieb seinerseits aber ebenfalls gefährlich und glänzte mit Tempo und sehenswertem Umschaltspiel. Eine verunglückte Flanke der BSG landete dann am zweiten Pfosten und sorgte für die beste Chance der Gäste bis dato, aber auch der Nachschuss brachte keinen Erfolg. Auf der Gegenseite hatte Peter Pöschel zuvor die Chance zum 3:0, rutschte aber auf dem glatten Geläuf entscheidend weg, so dass die grün-Weißen im Spiel blieben. Diese hatten beim schönsten Angriff des Spiels nochmals Glück als nach tollem Angriff über links und starker Vorarbeit vom agilen Oehlmann Mittelfeldmotor Winderlich mit seinem Flachschuss nur den Pfosten traf. 90 Minuten waren bereits gespielt, als die Chemiker doch noch trafen: Schlatt bekam den Ball auf der linken Abwehrseite nicht geklärt und am langen Pfosten verkürzte der eingewechselte Sabatowski auf 1:2. Zu spät, denn in den knapp 3 Minuten Nachspielzeit ließen die Hausherren nichts mehr zu und sicherten sich drei ganz wichtige Punkte.
Fazit: Die Lindenauer beenden eine englische Woche mit schwierigen Bedingungen äußerst erfolgreich und grüßen weiterhin ungeschlagen vom „Platz an der Sonne“. Als Lindenauer muss man im Moment einfach stolz auf diese Jungs sein. Am kommenden Sonntag kommt der im Moment schwächelnde Landesklasse-Absteiger LVB auf den Charlottenhof. Dann gilt es wieder als Einheit zu performen und sich den nächsten Sieg zu erarbeiten. Auf geht’s!
Lindenau: Sudarski – Wiltzsch, Bohle, Bretschneider, Schlatt – Gano, Winderlich, Stämpfli, Oehlmann – Leetz (61. Herbst) – P.Pöschel (79. Morandi)
Ohne Einsatz: Binner, Gerber, Klemm, van Hooff